Ich heiße Denis Schmalz. Ich wurde 1983 in Zelinograd geboren. Später wurde die Stadt zu Aqmola umbenannt, was dann zu Astana und schließlich zu Nursultan wurde. Heute ist es die Hauptstadt der Republik Kasachstan. In Kasachstan ging ich zur Schule und bekam mit 17 Jahren die Mittelschulreife. Im Herbst 2000 wurde ich an der S.-Ualichanow-Universität Kokschetau an der Fakultät für Fremdsprachen immatrikuliert. Meine erste Fremdsprache wurde Deutsch. Hier wurde mir das Sprechen und Verstehen in Deutsch beigebracht. Die Unterrichtsmethoden an dieser Universität waren und bleiben es vermutlich bis jetzt vorbildlich. Uns wurde bereits in den ersten Semestern sehr gute Aussprache und Grammatikverständnis beigebracht, von denen ich in Deutschland sofort profitieren konnte. Nach Deutschland bin ich zusammen mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder als Spätaussiedler in April 2002 gekommen. Es war eine intensive aber zugleich auch sehr positive Erfahrung.
Zugang zum Studium
Noch im Herbst 2002 wurde ich nach erfolgreicher Prüfung im Studienkolleg Nordhausen für einjährige Abiturvorbereitung zugelassen. Diese habe ich mit einer guten Note abgeschlossen und bekam die Hochschulzugangsberechtigung für alle geisteswissenschaftlichen Studiengänge an Universitäten in Deutschland. Im Studienkolleg habe ich auch meine schöne Ehefrau kennengelernt. Zusammen haben wir beschlossen, nach Heidelberg zu gehen, um dort zu studieren. Wir haben uns beide für Germanistik eingeschrieben, wobei Germanistik in meinem Fall das zweite Fach neben Politikwissenschaften und Öffentlichem Recht (3. Fach) war. Im ersten Semester habe ich mich dennoch um das Jura-Studium beworben. Und trotz des strengen Numerus Clausus wurde ich tatsächlich zugelassen und konnte im Frühjahr 2004 damit anfangen. Das Studium der Rechtswissenschaften fiel mir jedoch sehr schwer, sodass ich 2007 aufs Raten meiner Ehefrau hin doch die Studienrichtung gewechselt habe und begann das Bachelor-Studium in Übersetzungswissenschaften. Ich habe mich neben Russisch für Portugiesisch als zweite Fremdsprache entschieden. Das Studium lag mir eher und ich konnte dieses mit einem guten Schnitt 2010 abschließen. In diesem Jahr sind wir auch nach Frankfurt am Main umgezogen.
Beruflicher Werdegang
In Frankfurt begann meine ernsthafte berufliche Karriere. Ich wurde als Trainee in der Redaktion des Verlags MBM Martin Brückner Medien GmbH eingestellt und durfte schon bald die Verantwortung für die Ausgabe des täglichen Newsletters zu den wirtschaftlichen Themen in der ehemaligen UdSSR übernehmen. Die Aufgabe war stressig aber am Ende jeden Tages wusste man, was man geschafft hat und war auf seine Art zufrieden. Hier wurde mir die Arbeit in InDesign, das Recherchieren und gewissermaßen das Schreiben von Artikeln beigebracht.
Das Gehalt eines Trainees ist dennoch verbesserungswürdig und 2012 wurde ich als Übersetzungsmanager bei der Firma Videor E-Hartig GmbH eingestellt. Nun konnte ich in meiner studierten Fachrichtung arbeiten und sammelte in der Position wertvolle Erfahrungen in technischer Übersetzung aber auch im Übersetzungsmanagement, denn in guten Jahren war das Unternehmen auf verschiedenen Märkten in Europa tätig, was einen großen Übersetzungsaufwand mit sich brachte. Ich habe es geschafft, in den ersten Jahren die Übersetzungskosten des Unternehmens zu halbieren. Ich habe ein Netzwerk aus Übersetzern aufgebaut und das Translation Management System eingeführt und gepflegt, was die Kostenreduktion schließlich bewirkte. Es war eine sehr spannende Zeit. Später wurden die Aktivitäten auf den ausländischen Märkten jedoch immer mehr zurückgefahren und meine Aufgaben als Übersetzungsmanager wurden reduziert. Das führte dazu dass ich mich mehr auf meine freiberufliche Nebentätigkeit als Dolmetscher und Übersetzer konzentrieren konnte.
Übersetzer für beglaubigte Übersetzungen
Als Übersetzer für Russisch hat man mit einem großen Wettbewerb zu kämpfen. Insbesondere auf dem Gebiet der bestätigten (beglaubigten) Übersetzung wird es um jeden Cent gekämpft. Ich musste also effizienter arbeiten, um dennoch einen guten Stundenlohn herauszubekommen. Hier habe ich auf das System der Vorlagen oder Musterübersetzungen gesetzt. Und es hat sich ausgezahlt. Wenn ich früher über eine Stunde für die Übersetzung eines Dokuments benötigte, schaffe ich es dank Vorlagen nun in unter 15 Minuten. Was zu mehr übersetzten Dokumenten und besserer Bezahlung führt. Diese Erfahrung möchte ich nun weitergeben und so den anderen Übersetzern zu mehr Effizienz und Konsistenz zu verhelfen.